Rampe vs. Schacht im Haberstal
Eine Frage die bereits im Entsorgungsnachweis der Nagra von 2002 intensiv diskutiert wurde. Beide Varianten sind technisch und sicherheitsbezogen möglich, weisen allerdings je nach Standort unterschiedliche Vor- und Nachteile aus.
Der Zugang im Standort Nördlich Lägern wurde bisweilen stets mittels eines Schachts dargestellt. Das hat in erster Linie damit zu tun, dass die Nagra von Anfang an standortspezifische Abdichtungskonzepte verfolgt hat. Die Zugänge im Standort Nördlich Lägern führen durch rund 200-300 Meter mächtige, möglicherweise wasserführende Gesteinseinheiten über dem Opalinuston, wodurch Wasserzutritt potenziell möglich ist. Dies begünstigt zum heutigen technischen Standpunkt die Wahl von Zugangsschächten. Die Zugangsschächte sind als dichte Schächte, senkrecht zur Gesteinsschichtung, in druckwasserhaltender Abdichtung mit Stahlpanzerung geplant. Dadurch können die allenfalls wasserführenden Gesteinsschichten auf kürzestem Weg durchquert werden, währenddem bei einer Rampe ein viel längeres Bauwerk «im Wasser» erstellt werden müsste. Wassereinbrüche während der Bauphase können mit entsprechenden Bauhilfsmassnahmen, wie beispielsweise dem Gefrierverfahren, verhindert werden. Hingegen könnte bei einer Rampe im entsprechenden Gebiet, lediglich teilabgedichtet werden im konventionellen Tunnelausbau. Es wäre viel eher mit Wasserzusickerungen während der Bau- und Betriebsphase zu rechnen. Diese wären zwar ebenfalls handhabbar aber je nachdem aufwändiger.