Chancen:
- Die Wichtigste: radioaktive Abfälle werde fern der Biosphäre entsorgt und nicht im Standby gelagert im Zwischenlager (ZWILAG). Ein Sicherheitsaspekt, von dem die gesamte Schweiz und vor allem die ZWILAG-Nahe Regionen sowie Nördlich Lägern profitieren.
- Ein Jahrhundert Projekt wie dieses bildet Arbeitsplätze – auf den gesamten Prozess bezogen nicht wenige und vor allem sehr vielfältige!
- Die regionale Wirtschaft darf auf Aufträge hoffen: Von Transportdienstleistungen während der Bauphase, hin zu Dienstleistungen während der Betriebsphase bis hin zu Restaurant- und Verpflegungsanbieter. Mehr Arbeitnehmer = mehr Laufkundschaft für den Detailhandel.
- Der Forschungsstandort Schweiz kann sich erneut beweisen – dabei sind allfällige Zusammenarbeiten mit Forschungsinstitutionen und Hochschulen nicht auszuschliessen.
- Die Erschliessung des Oberflächenstandortes kann für die Zukunft sogar Verkehrs beruhigende Wirkung entfalten.
- Abgeltungs- und Kompensationsbeiträge können die Gemeinden in diversen Realisierungen wie zb. Sportzentren, Strassen oder Kulturzuwendungen unterstützen. Selbst eine Steuerentlastung ist nicht auszuschliessen.
Herausforderungen
- Ein Bau dieser Grössenordnung und Volumen dauert Jahre – das belastet Umwelt und Umgebung.
- Die Verkehrslogistik ist ein zentraler Knackpunkt.
- Es kann zu Enteignungen kommen, was für die Direktbetroffenen sehr schmerzlich ist.
- Lärm- und Luftbelastung
- Notfälle wie Brände oder Unfälle beim Transport der Lagerbehälter
- Geduld, da einige Fragen erst im Verlaufen des Prozesses geklärt werden können
Fazit
Weltanschauung ist alles – auch im Hinblick auf die Auswirkungen des geologischen Tiefenlagers auf die Standortregion. Bei den möglichen positiven wie auch den möglichen negativen Aspekten ist noch lange nichts in Stein gemeisselt. Dennoch bietet es sich an im Vorfeld so viele Szenarien wie möglich mit aufzunehmen, um während der effektiven Realisierungsphase möglichst vorbereitet auf das übergeordnete gemeinsame Ziel hinzuarbeiten: Der schweizer Bevölkerung die sichere Entsorgung von radioaktiven Abfällen aus Kernenergie, Forschung, Industrie und Medizin zu garantieren.
Wer sich noch etwas vertiefter mit dem Thema auseinandersetzen möchte, findet eine vom BFE in Auftrag gegebene Studie von der Universität St. Gallen aus dem Jahr 2020 mit dem Titel «Vertiefte Untersuchung Beschaffungswesen und Regionalwirtschaft – Sachplan geologische Tiefenlager» unter diesem Link .